05 & 06: Südnorwegen – Bergen

Juni 24, 2023 0 Von admin

Seitdem wir die Grenze nach Norwegen passiert hatten, haben wir einen verrückten Mix aus Bergen, Seen, Schnee, Meer, Hitze und Regenbögen erlebt.

Zu Beginn der letzten beiden Wochen haben wir einen Abstecher zum Strand gemacht. Henry hatte diesen Strand ausgewählt, weil er besonders breit und feinsandig sein sollte. Als wir ankamen, bestätigte sich diese Vermutung. Ein Besuch am Strand ist für Hazel immer etwas ganz Besonderes. Denn hier kann sie ihr inneres Schweinchen ausleben, das wild im Sand wühlt und herumflitzt:

Nach diesem Strandtag fuhren wir wieder zu dem 4×4-Platz aus dem letzten Bericht. Diesen haben wir richtig ins Herz geschlossen, denn hier hatten wir einfachen Zugang zu Süßwasser, einen großartigen Panoramablick und ausreichend Platz. Auch das Satelliteninternet funktionierte hier hervorragend, so dass ich weiter an meiner Doktorarbeit arbeiten konnte.

Da es in Norwegen im Moment sehr heiß ist, gibt es abends immer mal wieder ein kleines Gewitter. Darüber freuen wir uns immer sehr, denn es kühlt die Temperaturen nachts etwas ab, was in dem kleinen Camper sehr wichtig ist. Ein schöner Nebeneffekt sind auch die prächtigen Regenbögen:

Von hier aus sind wir zum Kjerag (auch Kiragg genannt) gefahren. Dies ist ein Felsplateau am Lysefjord, in der Kommune Sandnes. Bekannt ist diese Wanderung für den Kjeragbolten, ein etwa 5 m³ großer Monolith. Dieser hängt in einer Felsspalte, knapp 1000 m über dem Lysefjord. Da ich derzeit zeitlich sehr eingespannt bin, hat Henry diese Wanderung alleine gemacht:

Um wenigstens ein kleiens bisschen die Umgebung zu erkunden, machte ich eine kleine Runde mit Hazel:

Natürlich haben wir auch die bekannteste Wanderung Norwegens gemacht: den Preikestolen (Prekestolen). Diese natürliche Felsplattform befindet sich in Ryfylke (Rogaland) und gilt als DER Insta-Spot schlechthin. Aus diesem Grund sind wir so früh wie möglich los (um 6 Uhr macht der Parkplatz auf). An allen anderen vorbei erreichten wir die Spitze gegen 7 Uhr und konnten deshalb noch ungestört Bilder machen. Etwas später kamen dann die Touristenströme, sodass wir den Weg nach unten antraten.

Normalerweise dauert die Wanderung 4 Stunden (Hin- und Rückweg), aber wegen Henrys Ehrgeiz haben wir es innerhalb von 1 Stunde hochgeschafft:

Der Beweis

Direkt nach Prekestolen fuhren wir durch lange Tunnel nach Stravanger. Hier haben wir nur einen kleinen Stopp eingelegt, weil es super heiß (mal wieder um die 30 °C) war und an diesem Tag ein Hafenfest stattfand. Dementsprechend war die Hafenstadt sehr überfüllt, was mit einem Hund sehr anstrengend ist. Hier ein paar Einblicke:

Nach diesem kurzen Ausflug fuhren wir weiter in Richtung Küste und machten uns über den “Entdeckerpfad” langsam auf den Weg nach Bergen. Zwischendurch hielten wir an verschiedenen Plätzen an, die wir über Park4Night finden. Bei der Platzwahl achten wir vor allem darauf, dass wir in der Nähe von Wasser (vorzugsweise Süßwasser) stehen. Das ist nicht nur gut, um Wasser zu sparen (z.B. beim Geschirrspülen), sondern auch eine prima Bademöglichkeit für Hazel und uns. Und bei diesen heißen Temperaturen gehen wir auch gerne zwei- oder dreimal am Tag baden. Mit der GoPro 10 haben wir nun auch mal eine Unterwasseraufnahme gemacht:

Ein Wasserschwein von unten

Auf unseren Reisen hier in Norwegen entdecken wir immer wieder neue Landschaften. Das Zusammenspiel zwischen dem Meer und den Bergen ist einfach unglaublich und fasziniert uns immer wieder aufs Neue. Um euch einen kleinen Einblick zu geben, wie vielfältig die Landschaft ist, fotografiere ich auch ab und zu während der Fahrten:

Die GoPro haben wir auch mal wieder eingeschaltet und Henry hatte sie mit beim Wandern:

Auch das Angeln kommt auf unserer Norwegen-Reise natürlicht nicht zu kurz. Ein Einheimischer gab uns den Tipp, Plastik-Shrimps zu verwenden. Diese wollen wir im nächsten Angel-Shop besorgen – mal sehen, ob das was bringt. Bei dem nächsten Halt hatten wir zwar kein Angelglück, dafür aber wieder Sonne und Natur pur:

Nach dieser Stelle ging es weiter in Richtung Trolltunga, einem der berühmtesten Wanderwege Norwegens. Zum ersten Mal seit Januar konnten wir jedoch keinen vernünftigen Parkplatz finden, und selbst die offiziellen Plätze waren alle belegt. Hinzu kommt, dass die Gemeinde allein für den Wanderparkplatz umgerechnet 50 Euro verlangt, und weitere 20 Euro, wenn man übernachten will. Wenn man nicht die ganze anspruchsvolle Strecke macht und den Shuttlebus zurück zum Parkplatz braucht, muss man noch einmal 20 Euro pro Ticket bezahlen. Das war uns definitiv zu teuer und angesichts der Touristenmassen auch nicht das Geld wert. Deshalb sind wir zum ersten Mal in unserer Reisezeit weiter gefahren, was im Nachhinein betrachtet gar nicht so schlecht war. Da mein Arbeitspensum in diesen zwei Wochen ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist, mussten wir die nächsten Tage länger an einem Ort bleiben. Also ist ein paar Tage lang nichts Aufregendes passiert.

Ein Highlight war allerdings Henrys erster großer Fang: ein Dorsch!

Erst am Ende der Woche merkte ich, dass ich eine kleine Auszeit brauchte, und so fuhren wir nach Bergen. Henry nutzte die Zeit, um einen nahe gelegenen Berg zu besteigen, und ich erkundete mit Hazel das Stadtzentrum. Am Abend trafen wir uns wieder und aßen gemeinsam Fisch und Chips auf dem Fischmarkt. Übrigens: Bergen ist die Stadt mit den meisten durchschnittlichen Regentagen pro Monat (12,7) und mit der höchsten durchschnittlichen täglichen Niederschlagsmenge (8,8 mm). Wir hatten also unglaublich Glück, dass wir an diesem Tag warme 26 °C und Sonne hatten!

Durch einen kleinen Fauxpas haben wir auch eine Bustour durch Bergen bekommen – wir hatten versehentlich die falsche Richtung genommen. Aber was soll’s, wir haben jetzt alle Teile der Stadt gesehen und die Tickets maximal ausgenutzt 😀

Am Abend fuhren wir noch anderthalb Stunden weiter nach Norden. Hier sind wir für das Wochenende, ganz allein und ruhig an einem Bergsee gelegen. Das haben wir gleich am Morgen ausgenutzt, um eine schöne Runde zu joggen, im See zu schwimmen und Wäsche zu waschen. Praktischerweise liegt der Ort direkt neben einem verlassenen Schafschurplatz, so dass wir die Holzbretter als Wäscheleine benutzen können.

Bis zum nächsten Mal 🙂