02: Ungarn- Rumänien – Bulgarien – Griechenland
Die erste Woche begann mit einem großartigen Ort: Budapest. Wir hatten schon viel über die ungarische Hauptstadt gehört, waren aber dennoch fasziniert von der prachtvollen Architektur. Unser Tipp: Das Strudelhaus “strudel house”. Hier werden Strudel jeglicher Geschmacksrichtung vor den eigenen Augen zubereitet – eine Kunst für sich.




Nach einem Ausflug in die historische Stadt sind wir am späten Abend weitergefahren. Hazel hat es sich auf ihrem Platz gemütlich gemacht und schon ging es los Richtung ungarische/rumänische Grenze. Im Dunkeln konnten wir zwar nicht vieles erkennen, aber wir merkten schnell, dass sich die Straßen und Besiedlungsdichte änderte. Dank der App Park4Night haben wir aber schnell auf dem Land einen Stellplatz gefunden, den wir über eine kleine Huckelpiste erreicht haben:

Da wir Nässe und Kälte so langsam hinter uns lassen wollten, haben wir uns entschieden, nach einer kleinen Work-Session weiter gen Süden zu fahren. Währenddessen konnten wir nun endlich bei Tageslicht einen Blick auf Rumänien werfen. Zum einen beeindruckt das Land mit seiner schönen Natur und der Freundlichkeit der Menschen. Zum anderen ist die Armut des Landes nicht zu übersehen, was sich durch zerstörte Häuser und eine Vielzahl an streunenden Tieren erkenntlich macht.
Aus diesem Anlass möchte ich (Franzi) auf die vielen tollen Organisationen verweisen, die unterernährte streunende Hunde aus europäischen Ländern nach Deutschland vermitteln. Sollte jemand Hundeerfahrung haben und sich einen Tierschutzhund zutrauen, kann ich gerne Kontakte zu Leuten vermitteln, die bereits Erfahrung hiermit gesammelt haben.
Über eine LKW-belastete Straße gelangten wir zur Donau, die zwischen Serbien und Rumänien gelegen auch ein riesieger Grenzfluss zu Bulgarien ist – der letzte Zwischenstopp auf der Reise nach Griechenland. Nach einer Stunde erreichten wir unser nächsten Schlafplatz, der uns an eine Mischung aus Tundra und Kanada erinnerte: den Ogosta-Stausee.
Neben ein paar Anglern und Vogelschwärmen ist hier nichts – und genau darauf haben wir uns die ganze Zeit gefreut. Zwischen den trockenen Gräsern konnte Hazel es sich gemütlich machen, während wir unsere Angel ausprobierten und die Aussicht auf das wunderschöne Panorama genossen:
Nach zwei Tagen am See hat uns das Reisefieber wieder gepackt, sodass wir uns auf den Weg durch die Berge Richtung Sofia machten. Eigentlich hatten wir hier vor, eine kleine Stadttour zufuss zu unternehmen, allerdings hat unser Lade-Booster Probleme gemacht.
Aus diesem Grund wurde Sofia eher ein Zwischenstopp, an dem Henry versucht hat, das Ganze wieder in Ordnung zu bringen. Und was für ein Zufall: Im hintersten Campershop am Rande der Großstadt haben wir den nettesten Bulgaren getroffen, dem wir bisher begegnet sind. Der Verkäufer schloss seinen Laden ab und werkelte mit Henry mehr als eine Stunde an unseren Kabeln rum. Da er trotz mehrfacher Nachfrage keine Bezahlung dafür haben wollte schenke Henry ihm dennoch als kleines Dankeschön seinen größten Schatz: sein letztes Glas Spreewälder Gurken. Die Freude vom Verkäufer war unglaublich und die beiden machten noch zur Erinnerung ein gemeinsames Bild 🙂
Die Batterien luden sich nun wieder auf und wir konnten weiterfahren. Kurz vor der griechischen Grenze fanden wir einen der besten Plätze (bis jetzt), und zwar direkt neben natürlichen Thermalquellen mit “heilender Wirkung”. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen und sprangen gleich am ersten Morgen (und wer uns kennt, das ist vor 7 Uhr) in die heißen Quellen. Und wie war es, fragt ihr? Kurz und knapp zitiere ich mal Henry: “Geil“.


Wir verbrachten zwei angenehme Nächte inmitten der Berge an den Thermalquellen und trafen zum ersten Mal andere Camper. Darunter auch einen Bulgaren mit seiner Familie, die als Nomaden leben und auf verschiedenen Märkten in Bulgarien Fahrräder verkaufen. Es macht total Spaß, sich mit so vielen interessanten Menschen zu unterhalten!
Nachdem wir am Freitagmorgen wieder ausgiebig gebadet hatten, ging es wieder weiter, und zwar über die Grenze nach Griechenland. Interessanterweise änderte sich die Fauna sofort – von karg zu mediterran. Überall tauchten Olivenbäume auf, auf die wir uns schon so lange gefreut hatten. Und nur noch ein letzter Hügel trennte uns vom Mittelmeer, das seit vielen Jahren unser erstes Ziel auf der Reise war.

Und tatsächlich, östlich von Thessaloniki fanden wir unser erstes “Zuhause” für die weiteren Tage: Einen menschenleeren Strand mit Blick auf die Türkei (zur Linken) und das weitere Grichenland (zur Rechten):
Hier haben wir nun unser kleines Lager aufgeschlagen, damit wir nach den vielen Tagen des Herumfahrens ein wenig runterkommen können. An diesem Punkt verabschieden wir uns für diese Woche bei euch und genießen noch etwas unser erstes Feuer am Strand 🙂
